Erinnerungen und Bilder

Viele schöne Veranstaltungen gibt es in jedem Jahr, so viele, dass man sie viel zu schnell vergisst. Hier können Sie sich erinnern lassen, was wir Schönes erlebt haben.

Lottomittel für Uthleber Kirche

Für das Jahr 2024 hat die Uthleber Kirche eine Förderung des Thüringer Finanzministeriums aus Lottomitteln erhalten. Damit können wir zwei kleine Verbesserungen in unserer Kirche vornehmen. 

Einmal können wir die Beleuchtung in der Kirche weiter verbessern und das Lichtkonzept ein Stück weiter umsetzen. Vier Deckenfluter werden an den Emporenpfeilern installiert und sorgen für besseres Licht im Kirchenschiff.

Und dann ist geplant, drei Kirchenbänke auszubauen, damit in der Mitte der Kirche Platz entsteht. Der ist zum Ankommen in der Kirche wichtig, aber auch für die Kirchenführungen. Die Gemälde an den Emporenbrüstungen sind nur von der Mitte der Kirche aus gut zu erkennen. In Zukunft müssen wir dafür nicht mehr in die engen Kirchenbänke hineingehen.

Umgesetzt werden die Maßnahmen mit viel ehrenamtlicher Arbeit. Wenn Sie helfen können, sagen Sie bitte Bescheid!


Projekt LandGut-KulturGut 2021 erfolgreich abgeschlossen

„Ich habe die Kirche gemalt“, sagt Jason. „weil mein Haus direkt daneben steht. Und weil ich sie ja jeden Tag sehe, habe ich sie gemalt.“ „Was ist denn das Besondere?“, fragt Pfarrer Hauke Meinhold und will das Bild näher erklärt bekommen. Jason aber beantwortet eine andere Frage: „Wegen den Bildern und der Geschichte.“ Und er meint, dass die Bilder in der Kirche und die Geschichte, die sie erzählen, das Besondere sind. Die meisten dieser Bilder erzählen Stationen aus dem Leben Jesu. Diese Bilder hat sich die Kirchengemeinde Uthleben genauer angesehen.

Alles begann mit der Idee, in Uthleben ehrenamtlich Kirchenführungen anzubieten. Das Kulturbüro des Rates der EKD nahm Uthleben in das Programm Land:Gut 2021 auf. Ihr Leiter, Klaus-Martin Bresgott, führte den ersten Workshop der Kirchenführerausbildung selbst durch, bei dem er, der Gast, 10 Ehrenamtlichen zwischen 15 und 65 Jahren ihre eigene Kirche zeigte. Es war verblüffend, wieviel man neu und zum ersten Mal wahrnimmt, wenn man darauf achten lernt und Begriffe dafür bekommt. Dass Klaus-Martin Bresgott das als studierter Kunstgeschichtler drauf hat, spürt man auch bei dem Flyer, den er zur Uthleber Kirche entworfen hat und der mittlerweile gedruckt ist und verteilt wird. Bei weiteren Terminen mit Pfarrer Hauke Meinhold erarbeiteten die Kirchenführer die dargestellten Bibeltexte und brachten sie in Form für Kirchenführungen. Am Tag des offenen Denkmals fanden die ersten vier öffentlichen Kirchenführungen in der Uthleber Kirche statt.

In der letzten Ferienwoche lud die Kirchengemeinde gemeinsam mit der Jugendkunstschule Nordhausen zum Kunstworkshop für Kinder ein. 10 Kinder hatten einen halben Tag Zeit für Bilder mit Ölfarben in einer Kratz- und Wischtechnik und für Basteleien aus Ton. Die Ideen konnten sie sich von den Gemälden in der Kirche holen.

Der zweite Kunstworkshop am 8.10. war eigentlich für Jugendliche und Erwachsene geplant. Aber mehrere von den Kindern nahmen wieder teil, teilweise zusammen mit ihren Eltern. 20 Menschen machten in fröhlicher Atmosphäre miteinander Kunst. Außer den Ölbildern konnte man sich für Fliesen entscheiden, die mit Engoben bemalt wurden, oder für ein Relief, das aus einer Tonplatte herausgeschält wurde. Die meisten Teilnehmer probierten mehr als eine Technik aus. Keiner der Teilnehmer hatte so eine Technik bisher ausprobiert.

Bis zum 22.10. werden die Fliesen und Tonplatten gebrannt und die Ölbilder gerahmt und aufgehängt sein. Denn dann wird um 16:00 Uhr die Ausstellung eröffnet mit den Kunstwerken der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, natürlich in der Kirche, direkt unter den Gemälden, die die Ideen gegeben haben.

Ein Feld der Emporenbrüstung zeigt z.B. die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten. Josef führt den Esel mit Maria und dem Jesuskind unter zwei Bäumen vor einer hügeligen Landschaft voller Wal. So sieht es um Uthleben auch aus. Die Schulanfängerin Klara hat deshalb einen Wald gemalt. Die heilige Familie sieht man auf ihrem Bild nicht. Ob sie hinter den Bäumen verborgen ist? Dass die beiden Schmetterlinge über den Bäumen als Symbole der Auferstehung gut zu Jesus passen, ist wohl Zufall. Vielleicht wird sie das irgendwann später erfahren.

Martin Jahn von der Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendkunstschulen ist es wichtig, dass die Kinder frei sind, das umzusetzen, was ihnen einfällt. Es gibt kein richtig und kein falsch. Die Assoziation, die beim Betrachten der Gemälde ausgelöst wird, ist wichtig und wert, gestaltet zu werden. Kreativität wird hier gefördert. Am Ende von beiden Workshops ist trotzdem zu fast jedem Bild aus der Kirche ein „modernes Kunstwerk“ entstanden. Der Pfarrer träumt von einem Buch, in dem alles beieinander ist: Die barocken Gemälde, die biblischen Erzählungen, und was das bei den Teilnehmenden ausgelöst hat. „Ob wir so ein Buch wirklich schaffen“, sagt Hauke Meinhold, „das kann ich nicht sagen. Aber es wäre jede Minute wert.“

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